KOMMUNIKATION: VOM 20. INS 21. JAHRHUNDERT

Campus Schlüterstraße - UNIVERSITÄT HAMBURG

Imposante 138 Meter lang und von wildem Wein umrankt, wirkt das Backsteingebäude wie eine Kathedrale. Kaum zu glauben, aber vor 115 Jahren begann hier in der Hamburger Schlüterstraße/Ecke Binderstraße die Zukunft der Kommunikation.

„Tempel des Fortschritts“

Die kaiserliche Reichspost gab den Monumentalbau im neogotischen Stil 1902 in Auftrag. Ab 1908 nahm das Fernmeldeamt (auch Zentralfernsprechamt) seinen Betrieb auf. Das „Fernmeldeamt 1 Hamburg“ war damals das größte der Welt: weder London, noch New York oder auch Berlin konnten ihm damals das Wasser reichen.

Hunderte von Telefonistinnen verbanden die Hansestadt mit deutschen Städten wie Berlin, Hannover und Breslau, mit Paris und bald auch dem Rest der Welt. 

Ikonisches Gebäude
Kaum zwanzig Jahre später folgt die
nächste innovative Kommunikationstechnik, der Rundfunk: 1924 zog Norddeutschlands erster Radiosender NORAG in den Bau, sogar einen Konzertsaal zur Rundfunk-Liveübertragung gab es bald. Im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und wiederinstandgesetzt, diente das ehemalige Fernmeldegebäude nach Kriegsende ein weiteres Mal als Schaltzentrale für Kommunikation. In den Räumlichkeiten des „Fernmeldeamts 1“ richteten die britischen Besatzer geheimdienstliche Abhöranlagen ein. Bis 2021 befand sich eine Postbank-Filiale in dem inzwischen ikonischen Gebäude.

Heute steht es unter Denkmalschutz. Als „Campus Schlüterstraße“ wird es nun dem Austausch von Wissenschaftlern dienen: Das Humanities Research Center der Uni Hamburg, das GIGA-Informationszentrum und das Leibniz-Institut für Wirtschaft werden einziehen.

  • Umbau eines historischen Fernmelde- und Telegrafenamtes

  • Hamburg

  • Hochschule
    Institutsgebäude

  • 65.000 qm

  • Hochhaus
    Einzeldenkmal

  • Marienburg Real Estate GmbH
    Hagenauer GmbH

  • Tragwerk: BNB Ingenieurbüro GmbH
    TGA: Adenbeck GmbH

  • LP 3+4 tlw, LP 5 HOAI
    (ARGE a-base & BEP Architekten)

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