Neu in unserer Lobby „Im Wirtschaftswunder“:
Holzkunst, die sitzt.

November 2023

Der Innenraum einer großzügigen und im Zuge der Gebäudesanierung komplett neu gestalteten Empfangs-Lobby sollte auf Wunsch des Bauherrn mit Sitzmöbeln ausgestattet werden.

Die neue Lobby ist geprägt von ihren geschwungenen Seitenwänden, die auf vielfältige Anforderungen und Wegeführungen reagieren und ein dynamisches Raumkontinuum erzeugen. Eine ebenfalls geschwungene Akustik-Abhangdecke sowie die lichtdurchflutete gerundete Deckenöffnung im Bereich der bauzeitlichen, bestehenden Freitreppe ins Obergeschoss, ein skulpturales Relikt aus der Entstehungszeit des Gebäudes in den 1970er-Jahren, runden das Raumerlebnis ab. Die Eichenholz-Lamellenverkleidungen an den Wänden, der anthrazitfarbene Gussasphalt-Boden und - quasi tänzelnd im Raum verteilt - die amöbenhaft geformten spiegelnden, blank polierten Edelstahl-Stützen bestimmen den Raum.

Die Lobby sollte mit Sitzmöbeln ergänzt und funktional aufgewertet werden.

Anstelle von klassischen Polstermöbeln schlugen wir eine abstraktere Form von „Sitz-Gelegenheiten“ vor, die in dem vorhandenen gestalterisch starken Raumgefüge zwar in zurückhaltender Form eingefügt werden, jedoch auch als kraftvolle, besondere Objekte auch in ihrer Eigenständigkeit für sich stehen konnten.

Gemeinsam mit dem Holzbildhauer Andreas Dorfstecher haben wir in enger Zusammenarbeit Sitzobjekte aus massivem Eichenholz entwickelt, deren Bezeichnung sich schnell in „Sitzbrocken“ wandelte. Anzahl, Form und Grösse wurde gemeinsam festgelegt, die von ihm teils jahrelang gelagerten riesigen Eichenstämme wurden auf dem Felde besichtigt und auf ihre Tauglichkeit begutachtet und ausgewählt.

An dieser Stelle hörte naturgemäß die gemeinsame Planung auf und das freie, kreative Schaffen des Künstlers begann. Durch die individuelle Bearbeitung der Eichenholz-Stämme und -Brocken, das Zuschneiden, Sägen und Spalten schuf Andreas Dorfstecher einzigartige Objekte, die nur noch entfernt an die naturbelassenen Eichenstämme erinnern.

Als Krönung und Abschluss der Arbeiten erfolgte das tiefschwarze Einfärben unter Beibehaltung einer matten Oberfläche.

Die Objekte begeistern den Besucher in ihrer Ambivalenz als Sitzmöbel und gleichzeitig beeindruckende, mystische Kunstobjekte, die aus einer anderen Epoche, lange vor unserer Zeit, zu stammen scheinen, und wie vom Himmel herab gefallen …

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